Bundeswochenlehrgang 1 vom 4.07. bis 11.07.2015 im Bundesleistungszentrum
Herzogenhorn mit Hubert Luhmann 6. Dan
Und täglich grüßt das Murmeltier – eine Woche lang nur
Essen, Schlafen und Aikido trainieren. Das ist der grob zusammengefasste
Tagesablauf auf dem Herzogenhorn. Genau das ist es, was viele Aikidoka aus dem
gesamten Bundesgebiet motiviert, auf dem Feldberg in 1460 m Höhe eine ganze
Woche lang Aikido zu trainieren. Trainer war diesmal Hubert Luhmann, frisch
gebackener Bundestrainer des DAB und erstmalig auch Verantwortlicher für die Organisation.
Am Samstag den 4.07 war Anreisetag; aus Hamburg hatten sich
12 Teilnehmer angemeldet, darunter 2 Prüflinge zur Prüfung auf den 1. Dan.
Nachdem alles an Organisation und die Zimmerverteilung
geklärt worden war, ging es zum Abendessen und pünktlich um 19:30 zum 1. Training
auf die Matte.
Damit Hubert sich einen besseren Überblick über die
Teilnehmer und die Prüflinge verschaffen konnte wurde die Menge in 2
Trainingsgruppen aufgeteilt, dies beugte Verletzungen vor und verschaffte mehr
Platz auf der Matte.
Hubert legte beim Training viel Wert auf eine langsame und
saubere Ausführung der Techniken. Nicht nur weil die Temperaturen in der Halle
teilweise bis über 35 Grad anstiegen, und dies schweißtreibende Folgen für alle
Teilnehmer hatte. Er betonte stets, dass seine Ausführung der Technik lediglich
eine andere Möglichkeit der Ausführung sei. Alle Teilnehmer waren schließlich
schon jahrelang praktizierende Aikidoka und hatten zum Teil schon ihren eigenen
Stil Aikido zu trainieren. Weiterhin betonte Hubert, dass das Üben von
Grundtechniken, die Gleichgewichtsbrechung und die Effektivität der Technik
wichtig sind, was sicherlich auch auf Huberts berufliche Erfahrung als
Polizeibeamter zurückzuführen ist. Huberts Kredo bestand jedoch darin den
Teilnehmern das „fließen lassen“ der Angriffsenergie für die Technikausführung
näher zu bringen. Warum den Uke im Angriff durch eine Bewegung blockieren, wenn
er doch die Position, die Nage für seine Technik braucht schon von selbst
einnimmt? Also bestand die Aufgabe von Nage darin, die Energien von Uke
zuzulassen und sich bei der Technikausführung selbst zu entspannen. Dabei
sollte auch auf eine physiologische Körperhaltung geachtet werden: denn sobald
z.B. die Schultern von Nage beim Ausüben der Technik hochgezogen werden, spürt
Uke die Anspannung und reagiert darauf mit Gegenspannung.
Hubert bot den Teilnehmern ein breit gefächertes Programm an
Techniken – die Prüfungsordnung rauf und wieder runter: Shiho-Nage,
Irimi-Nage, Ude-Osae aber auch Koshi-Nage, Kaiten-Nage und Ude-Osae durften nicht
fehlen. Nach und nach steigerte Hubert den Schwierigkeitsgrad und es kamen Kokoyo-Nage, Tenchi-Nage und Ude-Garami dazu. Natürlich kamen auch die
Prüflinge dabei nicht zu kurz. Das abendliche „freie“ Training wurde dazu
genutzt, dass jeder für sich – nur unter den strengen und wachsamen Augen von
Hubert – trainieren konnte. Die 1. Kata stand auch auf dem Trainingsprogramm.
Um das breite Spektrum an Techniken zu komplementieren,
wurden natürlich auch Techniken mit Jo, Bokken und dem Tanto erarbeitet. Den krönenden
Abschluss bildete dann die letzte Trainingseinheit am Donnerstagabend mit
Bokken und Jo gleichzeitig. Freitags fanden die anstehenden Prüfungen statt.
An den heißen Trainingstagen wurde nach jeder
Trainingseinheit das Schwimmbad von den Teilnehmern gerne zur körperlichen (und
geistigen) Abkühlung genutzt. Andere bevorzugen es auch in den Trainingspausen
zu Wandern oder Spazieren zu gehen oder einfach nur zu Schlafen.
Die gemeinsamen Abende wurden zum gemütlichen
Beisammensitzen, musizieren, unterhalten, quatschen & auch Quatsch machen
genutzt.
Am Samstagabend nach der Anreise, denkt man sich vielleicht
noch: „Yeah, noch 11 Trainingseinheiten vor mir!“ Am Mittwoch freut man sich
dann schon auf den trainingsfreien Nachmittag und Freitag stellt man fest:
„Schade, dass es morgen schon wieder nach Hause geht!“
In diesem Sinne, ist nach dem Horn dann doch auch immer vor dem Horn!
Mit sportlichen Grüßen, eure Tina
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