Samstag, 16. Februar 2013

Bundeslehrgang in Malente mit Dr. Hans-Peter Vietze

Ein Bericht von Tim Eifler 1. Kyu vom Bramfelder SV

3 Tage Malente - Dr. Hans-Peter Vietze

Es war Freitag und die Straßen auf dem Weg zur, wie ich nun durch unzählige Berichtigungen der Schleswig-Holsteiner Aikidoka gelernt habe,
Gemeinde Malente (kein Dorf) war schön frei.
Mit Andreas und unseren Taschen im Auto haben wir den Weg auch ohne großartige Nutzung des Navis zielsicher gefunden.
Also los zum einchecken, Ausweis abgeben und Zimmerverteilung erfragen. Auf dem Weg schon mal ein paar bekannte Gesichter wiedergesehen.
Es war doch erstaunlich, wie viele Hamburger (plus Randgebiet) sich aufgerafft haben, um am Wochenende zu trainieren.
Wir waren im Parkschlösschen untergebracht, einem kleinen, aber recht gemütlichen Hotel in der Nähe der Sporthalle.
Wie es der Zufall wollte hat sich dort auch noch die Situation ergeben, dass wir anstatt der 4 Doppelzimmer am Ende auf mehrere Einzelzimmer kamen.
Das war natürlich klasse!
Auf dem Weg dort hin mussten wir eine Schräge erklimmen, auf der wir unsere gesammelte Erfahrung im Bereich "Sicherer Stand" einsetzen konnten. Kurz gesagt: Es war glatt!
Zurück vom Hotel ging es dann auch schon essen. Lecker Brot und Aufschnitt, man erinnerte sich wieder zurückversetzt in seine Kindheit und die Tage der Klassenreisen.
Beim Essen dann noch gleich die restlichen Bekannten begrüßt und in meinem Falle gleich noch mal ein paar Namen eingeprägt.
Mein Namensgedächtnis scheint doch noch intakt zu sein, konnte ich mir doch bis heute noch die Meisten der Namen merken.
Insgesamt waren sehr viele Prüfungsanwärter vor Ort, so dass man sich gut unterhalten konnte.

Nach dem Essen schnell zurück in das Hotel und die Trainingstasche holen, danach in die Umkleide mit dem Namen "Abstellraum" und rauf auf die Matte.
Verdammt war der Raum so war oder hatte ich Hitzewallungen?
Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann los. Knapp 60 Leute befanden sich auf der Matte und so kam es, dass wir bis auf die Erwärmung in zwei Gruppen trainierten.
Das war den Meisten nur Recht, die Hitze machte wohl nicht nur mir zu schaffen; Glück gehabt, doch keine Hitzewallungen.
Die erste Trainingseinheit bestand aus Messertechniken. Ich war begeistert, sind dies doch meine Lieblingstechniken.
Ich war fasziniert, wie Hans-Peter über die Matte wirbelte und trotzdem niemals seine Griffsicherheit verlor.

Nachdem unsere Handgelenke das Training überstanden haben wurde es Zeit die bequemen Orte aufzusuchen, ab ins Kaminzimmer!
Hier wurde der Abend dann richtig abgerundet mit guten Gesprächen, Munchkin, Getränken und Naschkram. Aus dem Abend wurde Nacht und irgendwann (viel zu spät) bin ich dann
zurück ins Hotel und hab mir die Augenlider von innen angeschaut.

Samstag, der Wecker klingelt, der Kopf dröhnt, mein Arm ist eingeschlafen. Wieso lag ich auch darauf?
Noch etwas verwirrt vom morgendlichem Klingeln des Weckers und der Tatsache, dass ich echt Müde war, machte ich mich auf zum Frühstück.
Ich habe nicht allzu viel erwartet, aber was mich da unten erwartete nennt sich wohl das Schlaraffenland. Frische Brötchen, frischer Kaffee, frischer Aufschnitt,
Qualitäts-O-Saft, ein frisches Ei und ein netter älterer Herr, der uns jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hat.
Man fühlte sich ein bisschen wie bei Omi und Opi, das war Spitze!
Schön gesättigt von Frühstück mussten wir dann aber auch recht zügig zur Halle, man möchte ja nichts verpassen, immerhin ging es weiter mit den Messertechniken!
Nach langer, langer Zeit habe ich nun auch den Ude-Kime-Osae verstanden. Ich war im siebten Himmel!
Hans-Peter hat es sich nicht nehmen lassen uns mit seiner Weisheit zu erfüllen und uns noch ein paar Ausweichvarianten und Abwandlungen einiger Techniken,
z.B. Shiho-Nage und Mawashi, zu zeigen. In dieser Einheit haben wir auch die Geburt des Feuerwehr-Christians miterlebt (Achtung Insider).
Ich möchte zum Schutze der nationalen Sicherheit nicht weiter darauf eingehen.
Im Nachhinein hatte ich die Ehre mich noch ein paar Minuten mit Hans-Peter über seine Zeit in Japan und die abstrakten Handlungen der Kyoto-Schüler zu unterhalten.
Gleichzeitig wurden Andreas und ich für unsere hohe Schule der Hakama-Faltkunst gelobt. Das üben hat sich also ausgezahlt (und mein Abgucken und zeigen lassen von Andreas).

Es folgte das Mittagessen, nicht ganz meins, aber:Hauptsache Nahrung!
Nun stand die Mittagspause zur Verfügung, da bin ich doch glatt noch mal Joggen gegangen und hab mir Kekse und Wasser im örtlichen Penny gekauft.
Leider war ich danach Müde und hatte schon Sorge beim Training einzuschlafen.
Diese Sorge wurde aber durch das Kreislauf-aufpäppelnde Training weggewischt. Es ging weiter mit ein paar Messertechniken. Und wieder einmal wurde meine Meinung bestätigt:
Durch Waffentechniken lernt man erstaunlich viele Feinheiten für die Waffenlosen Techniken.
Und wieder einmal war die Halle verdammt warm, man könnte meinen wir kamen ins Schwitzen.

Nach dem Training habe ich es mir nicht nehmen lassen, zusammen mit wenigen anderen Aikidoka noch ein bisschen was zu trainieren, wie z.B. die Kata,
bevor wir gemeinsam zum Abendbrot gingen.
Danach ging es zur letzten Einheit des Tages mit Koshi-Nage und Stabtechniken. Die Stab-Techniken waren nicht so meins, die Koshi-Nage waren aber eine schöne
Abrundung des Abends und ganz praktisch zum Verdauen des Essens.
Abends wieder die gemeinsame Runde und diesmal Doppelkopf (ein für mich unverständliches Spiel), nette Gespräche und ein paar Runden Werwolf.
Danach ab ins Bett, wieder einmal zu spät…

Morgens das Übliche: Lecker Essen, aber dicker Kopf vom Schlafentzug, warum fuhren auch so viele Autos vor meinem Fenster lang? Und war da wirklich eine
Bahn um 4 Uhr rumgedüst?
Egal, ab zur letzten Runde! Und ich war sehr erfreut, wir durften Tenchi-Nage trainieren. Ich liebe diese Technik! Und auch mein persönlicher Wunsch,
mit möglichst vielen verschiedenen Leuten und Ulli zu trainieren, wurde erfüllt.
Beim abschließenden Mittagessen haben wir uns alle den Lehrgang noch mal analytisch durch den Kopf gehen lassen und sind dann wieder zurück gen Heimat.
Müdigkeit, Muskelkater und viele neue Erfahrungen rundeten das Wochenende genauso schön ab, wie die neuen Bekannten und netten Gespräche.
Leider hat es beim Training auch einen verwundeten gegeben, Frank sein Zeh ist dem Training zum Opfer gefallen. In dem Sinne gute Besserung!

Alles in Allem ein sehr schöner Lehrgang mit vielen witzigen und schönen Momenten mit einem der faszinierensten Trainer den wir zu bieten haben!

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