Samstag, 28. April 2012

Aikido-Schwäbisch für Anfänger und Fortgeschrittene

Landeslehrgang des AVHH am 28. Und 29.04.2012 in Hamburg mit Martin Glutsch

Bereits im Vorfeld wurde ordentlich Werbung für diesen Lehrgang gemacht. Ich hatte das Glück Martin erst vor kurzem auf einem Bundeslehrgang in Berlin erleben zu dürfen. Bereits dorf stand für mich fest - da willst du auch hin!
Gesagt, getan. Und schon ist das Wochende da!
Das Wetter sah nicht allzu versprechend aus, also ab in die Halle.
Es musste vorher noch einiges an Organisation erledigt werden: Mattentransporte, Kuchen & Getränke und was eben noch so zur Ausstattung eines solchen Events dazugehört.
Aber Dank der fleißigen Helfer ging auch dies schnell von statten.
Nach und nach füllte sich die Halle, doch jemand fehlte noch! So ergab sich ein etwas sonderbares Angrüßen ohne Meister auf der Matte. Martin war ein wenig verhindert Dank der Deutschen Bundesbahn - aber das ist man ja schon gewohnt. Ähm, keinesfalls von Martin sondern von der deutschen Bundesbahn natürlich!
Also nochmal richtig angrüßen und es konnte losgehen!
Martin begann mit diversen Vorübungen zum Einfühlen in den Partner wie Tenkan Ashi oder Irimi Ashi.
Er wies uns dabei immer wieder auf ein Grundprinzip des Aikido hin: Hanmi-Stellung! Die Technik wird zwar mit Hanmi angefangen und beendet, aber was passiert in der Mitte? Genau, immer Hanmi-Stellung!
Dann ging Martin auch sehr genau auf die Verbindung der Zentren von Uke und Nage ein. Diese beginnt bereits beim ersten Kontakt zwischen Uke und Nage und endet erst wenn die Technik richtig ausgeführt wird, wenn Uke am Boden liegt. Dabei sollte nicht nur körperlich, sondern auch mental eine Führung aufgebaut werden - aber wie das geht: da übe ich noch dran!
Eine Technik, die Martin uns zeigte, war ein Ude-Osae aus dem Angriff Ai-hanmi. Uke greift an, gleichzeitig versucht Nage sich nicht greifen zu lassen und setzt einen Atemi in Richtung Gesicht des Uke. Der wiederum will sich schützen und bietet so dem Nage den anderen Arm und dieser kann einen Ude-oase ausführen.
Auch hier wies Martin uns darauf hin, immer mit unserem Zentrum in Bewegung zu bleiben. Auch wenn diese gewollten Bewegungen wintzig klein waren, brachten sie unheimlich viel, um das Gleichgewicht des Uke zu stören und dem Nage des Weg für eine gelungene Technik frei zu machen.
So übten wir verschiedene Techniken und Martin ließ es sich nicht nehmen, immer mit guten Tipps und Hilfestellungen möglichst jedem auf der Matte noch Verbesserungsvorschläge anzubieten.
Leider verging die erste Trainingseinheit (2,5 Stunden) viel zu schell. Aber es sollte abends dann noch in ein indisches Restaurant gehen. Dort gab es gutes Essen und interessante Gespräche.
Am Sonntag ging es dann pünktlich weiter und nach ein paar Übungen zum Stand, Sabaki und Tenkan-ashi folgte gleich eine Wiederholung.
Martin erinnerte uns daran, dass es wichtig sei, sich so anatomisch wie möglich zu bewegen auch beim Aikido. Wenn man die Hände ständig neben der Hüfte baumeln lässt, wieso nicht auch in der Technik?!
So entsteht sowohl eine Verbindung zum eigenen Zentrum als auch eine zum Zentrum des Partners.
Martin ging auch auf den Angriff Shomen-uchi ein und zeigte, dass dort viele Parallelen zum Arbeiten mit dem Bokken zu finden sind.
Die Handstellung ist die gleiche und auch das Zuschlagen bzw. Schneiden ist identisch.
Ein wenig die Linie frei machen, abwehren und etwas ins Zentrum des Uke eindringen und zum Abwurf bringen. So schnell entsteht dann sowas wie ein Sumi-otoshi, oder ähnlich.
Alle trainierten fleißig und waren sehr aufmerksam und wisbegierig, welche Feinheit Martin als nächstes zeigen würde.
Doch leider war auch die zweite Trainingseinheit schnell wieder vorbei.
Es gab tosendem Applaus für Martin und auch für alle fleißigen Helfer. Dann gab es noch ein Dankeschön an Martin.
Es war mal wieder ein super Lehrgang, mit Martin hatten wir einen genialen Trainer in der Hansestadt - davon bitte gerne mehr!
Für mich persönlich wurde wieder ganz deutlich: Weniger ist manchmal eben doch mehr!

Bis zum nächsten Lehrgang, Tina



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