Sonntag, 4. März 2012

Im Park spazieren gehen mit ganz viel Bewegung

Bundeslehrgang mit Martin Glutsch am 03. - 04. März in Berlin

Céline brauchte die Punkte, Werner fährt, Pascal ist eh immer dabei und für mich war im Elch zufällig noch ein Platz frei. Da brauchte ich nicht lange zu überlegen, ob ich mit nach Berlin fahre oder nicht.
Nach einem gemütlichen Frühstück in Harburg mit Céline und Pascal, sammelte uns Werner um 10 Uhr ein. Und dann ging es auch flott auf die Autobahn und los.
Dank des freundlichen Navigationssystems erreichten wir unser Hotel in Berlin sehr rechtzeitig.
Es war genug Zeit, um Sachen auszupacken und kurz mal ausstrecken, bevor es weiter in Richtung Halle ging.
Nach 20 Minuten Fahrt und verwirrenden Hausnummerierungen hatten auch wir die Halle am Schloss Charlottenburg gefunden.
Gemütlich die Formalien erledigen und dann mal gucken, wer so alles in der Halle noch eintrudelte. Durchaus einige bekannte Gesichter waren auch hier wieder dabei - wie auf jedem Lehrgang eben.
Langsam ging es ans Sortieren am Mattenrand und es wurde ziemlich schwarz, aber es waren auch genug Braungurte vertreten. Selbstständiges Warmmachen wer wollte. Nach dem Angrüßen ein Themenüberblick: 4. Kata , Stab und Tenchi-Nage.
Martin erwähnte sofort, dass er nicht vor hatte, die Kata komplett durchzuarbeiten. Es sollten nur Teile der Kata werden, aber Grundlage für alles waren natürlich die Grundtechniken. Los ging es mit einem Ude Kimi Nage aus Katate Ryote Tori zum Einwerfen. Martin legte viel Augenmerk auf die Verbindung zum Zentrum des Uke aber auch gleichzeitig auf die Bewegungen des Nage. Der Nage sollte immer in Bewegung bleiben und so durch geringe und minimalste Änderungen seines Zentrums den Uke bewegen und zu Fall bringen. Über einen einfachen Ude Osae fanden alle schnell den Weg zu einem durchaus gut geführten Kokyo Nage. Der Trick: Uke will sich schützen und bringt den 2. Arm ins Spiel. Das nutzt Nage aus und ergänzt einfach Ukes Bewegung.
Es ging auch hier immer um Führung, Kontakt aber auch um die Rolle des Uke. Uke hatte eine Aufgabe, sollte sich schützen und nicht, wie viele es sicher aus dem Training kennen, nur da stehen und nichts tun.
Leider wurde die erste Trainingseinheit von einem Unfall überschattet: Werner ist mit seinem Fuß in Pascals Hakama hängen geblieben und war außer Gefecht. Wohl ein Muskelfaserriss, genaueres gibt es am Montag, wenn er beim Arzt war.
Am Abend ging es für uns mit dem verletzten Werner zurück ins Hotel und in die Gaststätte des Hotels zum zünftigen Essen.
Die meisten Anderen waren noch in einer Gaststätte gemeinsam zum Essen verabredet.
Nach dem Essen machten wir es uns auf den Zimmern gemütlich und schauten den Boxkampf von Klitschko an.
Am nächsten Morgen ging es schon um 7:30 zum Frühstück. Werner kam alleine die Treppen runter, also konnte es nicht allzu schlimm sein. :-)
Wir packten die restlichen Sachen zusammen und machten uns dann wieder auf den Weg in die Halle.
Wir kamen an und ich drückte Werner gleich meine Knipsentasche in die Hand.
Schnell Umziehen und wieder ging es weiter auf der Matte.
Martin begann die Trainingseinheit mit ein wenig Aufwärmen und Sabaki-Schrittübungen für alle.
Dann wurden die Techniken von Samstag etwas wiederholt, natürlich mit den gleichen Schwerpunkten: Führung, Kontakt und Verbindung zum Zentrum!
Dann ging Martin auf einen Kokyo Nage ein. Auch hier war wieder sehr bemerkenswert, wie Martin durch eine minimale Bewegung des Zentrums es schaffte den Uke aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Mit einem Lächeln betonte er, die sei wie beim Spazierengehen im Park. Da kommt einem jemand entgegen und der macht die Linie nicht frei. Dann mache du es und nutze die Verbindung zum Zentrum des Uke.
Ein Schmunzeln ging auch durch die Reihen der Teilnehmer. Alle übten die gezeigten Formen von Martin fleißig und versuchten das Vorgemachte in die eigenen Bewegungsmuster einzubauen und umzusetzen.
Die nächste Technik war ein Tenchi-Nage. Auch hier legte Martin viel Wert auf Kontakt und das richtige Einsetzen des Zentrums. Damit die Übertragung gelingt, war es wichtig, die Himmelhand immer vor dem Körper zu lassen und die Erdehand nicht zu weit zur Seite raus zu nehmen. Am Besten mit dem vorderen Bein etwas die Linie frei machen und die Erdehand gemütlich ganz locker drauflegen. Dann gekonnt die Hüfte eindrehen und mit dem inneren Bein eintreten. Dann klappt der Tenchi-Nage auch mit großen, kräftigen und schweren Männern!
Zum Schluss kam noch der Stab zum Einsatz. Auch hier zeigte uns Martin, dass Führung, Zentrum und Verbindung ausschlaggebend waren.
Er zeigte uns 2 Kokyo Nage, den einen über den Kopf geführt und abgeworfen und den anderen ganz normal unten geführt und geworfen.
Und die allerletzte Technik war die berühmte Lasso-Technik: Der Stab wurde dabei wie ein Lasso genutzt. Dabei musste der Nage wieder auf die richtige Führung, den Kontakt und die Zentrumsarbeit achten. War dies nicht der Fall, so schaffte es Uke Nage auszutricksen und es geschah ein Rollentausch. Dies übten wir in 5er Gruppen, was ziemlich viel Spaß machte.

So schnell können also 2 Tage Berlin auch schon wieder um sein - viel zu schnell.
Aber Martin ist ja schon bald (Ende April) in Hamburg und vielleicht taucht da ja auch die eine oder andere Technik wieder auf - wer weiß?! :-)
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich voller Faszination darüber bin, wie die minimalsten Bewegungsausführungen und kleinste Positionsveränderungen zu so viel Effektivität und Wums führen können. Ich werde auf jeden Fall fleißig weiterüben, und wer weiß, vielleicht komme ich da auch irgendwannnnnn mal an.....

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