Samstag, 12. Februar 2011

Einene weiteren Bericht vom lehrgang mit Karl Köppel findet ihr unter anderem auf der Seite der Hausbruch-Neugrabener-Turnerschaft.

http://aikido.hntonline.de/index.php?cat=Lehrg%C3%A4nge&page=Lehrgangsberichte

Sonntag, 6. Februar 2011

WWW - Winsen, Wind und Wuwuzela










Landeslehrgang des AVNI in Winsen mit Karl Köppel 7. Dan am 5./6. Februar 2011
Nachdem die Ausschreibung rum ging, dass Karl Köppel uns hier im hohen Norden mal wieder begrüßen würde, war ich sofort dabei und meldete mich zum Lehrgang an.
Dann ein kurzer Schreck: Denn bis 1 Woche vor Meldeschluss hieß es, dass zu wenig Anmeldungen da wären und es vielleicht gecanceled werden könnte. Aber die Angst bestätigte sich glücklicherweise nicht und so trafen sich ca.30 Aikidoka um Karl auf der Matte zu erleben.
Das Publikum hatte ein großes Spekturm aufzuweisen: Vertreten war alles vom Weißgurt bis hin zum durchaus höher graduierten Schwarzgurt.
Karl begann mit einem Aufwärmtraining zu Zweit und ein paar Einroll-Übungen.
Dann zeigte Karl uns ein Sammelsurium vom Techniken, die alle aus dem Ude-Osae zu machen waren.
Damit dies auch richtig klappt, musste der Uke auch richtig angreifen. Nichts da, mit einfach den Arm durchstrecken, ne ne! Uke sollte mit dem Ellbogen einen Atemi Richtung Nages Kopf machen, so ergab sich der geknickte Ellbogen und alles war gut!
Daraus übten wir einen Kote-Hineri, Kote Mawashi und noch einiges mehr.
Dabei machte Karl uns auch deutlichst klar, dass die Führung des Uke sehr wichtig war.
Zum Vorführen der Techniken suchte sich Karl die verschiedensten Uke aus, von groß über mittel und ganz klein. Dies sorgte immer für eine gewisse Belustigung der Teilnehmer.
Sogar ein Aiki-Otoshi ging aus einem Ude-Osae, wenn der Uke richtig mitmacht. Auch dabei sollte Uke wieder einen Atemi mit dem Ellbogen Richtung Kopf des Nage geben.
Dies war für viele eine ganz neue Technikerfahrung und einige hatten durchaus damit zu kämpfen.
Beim Kaiten-Nage-Uchi war es Karl wichtig, einen durchgehenden Angriff des Uke zu erreichen. Er gab uns den Hinweis, der Uke solle versuchen, in der Abwurfphase das Bein des Nage zu attackieren. Danach zeigte Karl uns noch eine sehr intensive Technik: dies war ein Kote-mawashi. Der Angriff war Katate-Ryote-Tori. Dabei sollte die eine Hand aber den Ellbogen greifen und nicht beide Hände das Handgelenk.
Als weitere Technik zeigte uns Karl eine Verkettung von Kaiten-Nage-Uchi und Shiho-Nage.
Auch eine sehr spannende Erfahrung war der Irimi-Nage, bei dem der Uke vom Nage gewürgt wird. Dies entsteht aus dem Angriff Katae-Ryote-Tori, wobei dann der Arm des Uke um ihn selbst gewickelt wird. Dabei wird dann kurz der Arm um den Hals einfach mit der anderen Hand festgezogen und die Halsschlagader theoretisch abgedrückt. Natürlich ermahnte Karl alle Teilnehmer, und wies auf die Gefährlichkeit der Technk hin.
Und schneller als uns allen lieb war, war das erste Training auch schon wieder vorbei. Bereits nach der ersten Trainingseinheit bekam Karl Applaus.
Einige trafen sich dann nach dem Training noch im Hotel Europa zum Abendessen und es wurden wieder fleißig Erfahrungen und Gespräche rund ums Aikido ausgetauscht.
Am Sonntagmorgen ging das Training bereits um 9.30 wieder weiter. Karl machte uns alle wieder gut beweglich und warm und der eine oder andere hatte schon etwas Muskelkater (wie ich!).
Dann ging es auch gleich weiter mit einem Irimi Nage, bei dem der Uke die Rolle des Nage übernahm und so ein dauerhafter Wechsel entstand. Das gleiche ging auch mit einem Kote-Gaeshi. Nach wenigen Minuten drehte sich dann doch irgendwie so ziemlich alles, ahhh schwindelig!
Dann zeigte uns Karl wieder eine Verkettung von Ude-Osae, Kote-Mawashi und Kote-Hineri. Dies machte sehr viel Spaß. Auch hier ließ es Karl sich nicht nehmen, jemand sehr kleines als Uke für die Mitte zu nutzen. Und siehe da, es klappt auch mit den ganz Kleinen!
Zur Belustigung und zum Erstaunen aller Teilnehmer holte Karl dann auch noch seine Matten-Wuwuzela hervor: Diese bestand aus einem zersägten Gartenschlauch auch ca. 15-20 cm Länge.
Matten-Wuwuzela deshalb, weil zur Zeit der Fussball-WM Karl dieses Hilfsmittel schon auf dem Horn präsentierte. Wie sollte es anders sein, ließen es einige Aikidoka es sich nicht nehmen, in den Gartenschlauch zu pusten. Und so entstand die Matten-Wuwuzela!
Und es war auch diesmal so. Sie konnten es einfach nicht lassen!
Mit diesem Hilfsmittel, machte uns Karl klar, dass das Angreifen richtig ausgeführt werden müsse. Richtig durchschlagen, und macht nichts wenn man ausversehen mal getroffen wird, ist ja nur Plastik! Nach ein paar Ausweich-Übungen aus Shomen-Uchi und Yokomen-Uchi übten wir dann aus dem Shomen-Uchi übten alle den Sumi-Otoshi. Dabei war es wichtig, den Uke mit seinem Gewicht auf das vordere Bein zu stellen, so das Gleichgewicht zu brechen und dann erst zu werfen.
Es war allen Übenden anzusehen, dass die Wuwuzela einen mega Spaß machte, und es war auffällig wie gut auch die niederen Gurte auf einmal angriffen.
Zu guter Letzt zeigte uns Karl noch einen Kokyo-Nage aus Ushiro-Ryo-Kata-Tori. Da wies er uns drauf hin, dass auch dort die Größe keine Rolle spielte. Damit eben auch die Kleineren eine Chance hatten gut zu werfen, sollten die Größeren beim Angriff etwas ihr Zentrum absenken. Wenn dies nicht passierte, würden die Kleinen ja gewürgt werden. Und wieder ging ein Kichern durch die Halle.
Dies war dann auch wieder viel zu schnell die letzte Technik des Lehrgangs.
Karl bedankte sich bei allen Teilnehmern für das fleißige Training und wünschte sich, dass doch der eine oder andere etwas für sich in sein jeweiliges Dojo mitnehmen könne.
Dann ertönten Standing-Ovations und es war Karl regelrecht anzusehen, dass es mal wieder ein richtig gelungener Lehrgang war.
Dann wurde das Lehrgangsgeschnek überreicht und Gisbert wies noch mal darauf hin, dass doch jede Menge Kuchen auf dem Buffet bereit stehen würde.
Nach dem Mattenabbau stürtzten sich dann alle auf den Kuchen, und dieser wurde gemächlich vernichtet.
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Karl, der es geschafft hat mit viel Witz und Humor, aber auch mit dem nötigen Ernst, mal wieder ein paar neue Facetten des Aikido aufzuzeigen.
Danke auch an den Aikidoverband Niedersachen, der diesen Lehrgang ausgerichtet hatte und an den Verein aus Winsen/Luhe!
Fazit: Winsen immer wieder!